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...und tanze einfach weiter

Neue unbequeme Wahrheiten, um aus dem Leben klug zu werden

Erschienen am 21.02.2007, Auflage: 1/2007
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783778791691
Sprache: Deutsch
Umfang: 237 S.
Format (T/L/B): 2.5 x 19 x 13 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

»Ein Kompendium äußerst wirkungsvoller und einfühlsamer Ratschläge für ein glückliches Leben. Auch und gerade für diejenigen, die normalerweise keine Lebenshilfebücher lesen.« Publishers Weekly »Dieses Buch hat die Kraft eines Donnerschlags und besitzt doch die Sanftheit einer Liebesgeschichte.« Washington Post über »Zu früh alt und zu spät weise?« "Ein anregendes Buch, das sich prima als Geschenk eignet." Zeit zu leben.de

Autorenportrait

Dr. Gordon Livingston arbeitet seit über drei Jahrzehnten als Arzt und Psychiater. Er ist Autor mehrerer Bücher, unter anderem des internationalen Bestsellers "Zu früh alt und zu spät weise?" und veröffentlicht regelmäßig Beiträge in "Washington Post", "San Francisco Chronicle" und "Reader's Digest". Er lebt in Columbia, Maryland.

Leseprobe

DAS LEBEN IST VOLLER WIDERSINN Nach sechsunddreißig Jahren, in denen ich meine Patienten von ihren Träumen und Enttäuschungen erzählen höre, ist für mich eines nicht mehr zu übersehen: dass viele von uns ihre liebe Mühe mit dem Glück haben und nicht recht wissen, wie man diesen erstrebenswerten Zustand erreicht und beibehält. Wir leben in einer Überflussgesellschaft, wie es sie nie zuvor gegeben hat. Unser materielles Wohl ist so gut wie gesichert, Feinde gibt es praktisch keine und die meisten der für den Menschen gefährlichen Infektionskrankheiten sind unter Kontrolle. Diese Gesellschaft bietet uns reichlich Freiräume, in denen wir Lebensformen und Möglichkeiten des Miteinanders ausprobieren können, die Erfüllung und dauerhafte Zufriedenheit versprechen. Sollte man meinen. Leute wie ich leben davon, dass es nicht so ist. Aber wo liegt eigentlich das Problem? Heißt Mensch zu sein etwa, dass sich etwas zwischen uns und das Leben unserer Träume schiebt? Als einer, der sein Geld mit Herz und Kopf verdient, bewundere ich schon immer Menschen, die mit ihren Händen arbeiten. In meiner Jugend habe ich viel Zeit auf einer Farm verbracht und wurde in manchem ganz gut, zum Beispiel in der Umwandlung von Baumstämmen in Feuerholz. Vor Jahren erwarb ich in einem kleinen Ort vor der Stadt ein Haus und stattete es mit einem Bollerofen aus. Dann zog ich los, um Holz zu erbeuten. Dabei kam ich einmal an einem Haus vorbei, in dessen Vorgarten eine abgestorbene Eiche stand. Ich fragte den Besitzer, ob es ihm recht sei, dass ich den Baum fälle und als Gegenleistung das Holz mitnehme. Gern stimmte er zu. Ich ließ den Baum auf die Straße fallen und zersägte ihn im Laufe eines Tages in einen ansehnlichen Stapel Scheite. Bei der letzten Fuhre äußerte der Hausbesitzer seine Dankbarkeit und verriet mir, er habe für diese Arbeit früher schon einmal ein Angebot bei einer Firma eingeholt und die habe fünfhundert Dollar gefordert. Da beschloss ich, mich in diesem Metier selbstständig zu machen. Wie sich herausstellte, braucht man dafür eine Lizenz, für die eine Prüfung in Theorie und Praxis abzulegen ist. So fand ich mich denn eines Tages in der Landeshauptstadt ein und betrat ein Zimmer voller junger Kerle, alle im Flanellhemd und mit Dreitagebart. Die schriftliche Prüfung war ganz einfach, danach jedoch zogen wir mit einem der Prüfer durch die Straßen der Stadt. Hier und da zeigte er auf einen Baum und wir mussten die botanischen Namen aufschreiben. Es war Winter. Während alle, die ihre Bäume draufhatten, sich Notizen machten, kroch ich auf dem Boden herum und scharrte Blätter aus dem Schnee, die mir Aufschluss geben konnten. Aber ich bekam meine Lizenz, setzte gleich ein Inserat in die Zeitung und habe die nächsten Jahre wirklich eine Menge Bäume gefällt. Ich hielt das für eine äußerst produktive Möglichkeit, mir Bewegung zu verschaffen, viel besser als irgendwelche Maschinen im Fitnesscenter. Dann heuerte ich einen echten Baumexperten an, der mir das Klettern beibringen sollte. Das gab dem Ganzen noch etwas mehr Reiz, löste allerdings auch immer wieder Konsternierung bei meinen Auftraggebern aus, wenn mein Bereitschaftspiepser oben im Baum losging. Dann musste ich mich abseilen und in der Klinik anrufen, um mich bei der Notaufnahme zu melden. An Zuschauern fehlte es mir nie, wenn ich in die Kronen stieg oder einen Baum fällte. Einmal musste ein abgestorbener Hickory abgebaut werden, und beim Hochklettern hielt ich mich an einem Ast fest, der brach. Ich stürzte aus knapp zehn Metern Höhe auf den Rasen, zwischen einen gepflasterten Weg und eine Gruppe Zuschauer. Da lag ich dann, halb benommen, halb peinlich berührt, als ein Mann auf mich zustürzte, meine Schilddrüse zu befingern begann und mir dabei versicherte: »Keine Sorge, ich bin Arzt.« »Was für einer?«, wollte ich wissen. »Haut«, sagte er. In der Ferne hörte ich bereits die Sirene der Ambulanz. Mein Geschäft gab ich auf, als meine Wirbelbrüche wieder geheilt waren. Ich erzähle das, weil es wie Leseprobe

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